Master letteratura tubinga (Altro)
Literatur lässt sich nicht in nationale Kategorien fassen. Bereits Johann Wolfgang von Goethe hat in seinem Konzept der "Weltliteratur" zum Ausdruck gebracht, dass sie die Grenzen von Nationen, Sprachen, Kulturen und Epochen immer schon überschreitet.
Vor dem Hintergrund der Globalisierung wird der grenzüberschreitende Charakter von Literatur einmal mehr offenbar: Einerseits trägt die Literatur dazu bei, gängige Kategorien der Zuordnung zu sprengen. Denn welcher Nationalphilologie lassen sich beispielsweise die Werke von Autoren der ehemaligen Kolonien zuordnen, die in einer anderen Sprache als ihrer Muttersprache schreiben>
Andererseits tritt die Literatur zunehmend in den Dienst neuer Grenzziehungen, wenn sie die Klischees und Stereotypen über den Anderen, den sie zu beschreiben vorgibt, erst schafft, und damit Traditionalismen und Nationalismen neu belebt.
Der Master-Studiengang Internationale Literaturen möchte dem grenzüberschreitenden Charakter von Literatur Rechnung tragen. Er beschränkt sich nicht auf die Werke einer bestimmten Sprache oder eines bestimmten Landes, sondern begreift Texte als Netzwerk, dessen vielfältige Verflechtungen es aufzuspüren gilt.
I. Bewerbung
Der Master-Studiengang Internationale Literaturen ist ein forschungsorientierter, konsekutiver Studiengang und umfasst vier Semester. Das Studienjahr beginnt jeweils im Wintersemester.
Vorraussetzungen für die Bewerbung sind gute Lesekenntnisse des Englischen sowie einer weiteren Fremdsprache wie Französisch, Spanisch, Italienisch, Russisch, Schwedisch etc.
Der Studiengang ist zulassungsfrei. Bewerbungen sind bis zum 30. September 2009 zu richten an:
Zentrale Verwaltung der Universität Tübingen
Studentensekretariat
Wilhelmstraße 11
72074 Tübingen
II. Schwerpunkte des Studiengangs
Das Studium gliedert sich in drei inhaltliche Schwerpunkte:
Internationalität der Literaturen
- Kontinuitäten und Diskontinuitäten der Literatur
- Tradition und Rezeption
- Intertextualität
- Mythologie und Mythenrezeption
- grenzüberschreitende Gattungen/Epochen
- Fragen des kulturellen Gedächtnisses
Interkulturelle Kommunikation
- Modalitäten des Dialogs zwischen Kulturen
- Kulturtransfer
- Alteritätsforschung
- Differenzforschung
- Interkulturelle Hermeneutik
- Plurikulturelle Gesellschaft
- Migrationsforschung
- Literarische Übersetzung / Übersetzungstheorien
Ästhetische Theorien und Poetiken der Moderne
- Mimesis
- Poiesis
- Semiosis
III. Weiterbildungsmöglichkeiten und Berufsaussichten
An den Master kann die Promotion angeschlossen werden. Das Studium selbst bereitet auf ein breites Spektrum an Tätigkeitsfeldern u.a. in folgenden Bereichen im In- und Ausland vor:
Kommunikation und Publizistik
- Redaktionen von Presse, Funk, Fernsehen
- Verlage für Fachliteratur und Belletristik
Bildung und Weiterbildung
- Interkulturelles Training und Mediation
- Universitäten
Kulturinstitutionen
- Theater
- Museen
- Bibliotheken
- Instituten für interkulturellen Austausch
IV. Koordination und Auskünfte
Prof. Dr. Jürgen Wertheimer, Deutsches Seminar Deutsches Seminar
E-Mail: juergen.wertheimer@uni-tuebingen.de
Prof. Dr. Maria Moog-Grünewald, Romanisches Seminar
Romanisches Seminar
E-Mail: maria.moog-gruenewald@uni-tuebingen.de
V. Weitere Informationen
Ansprechpartner, Studienberatung, Art und Umfang der Lehrveranstaltungen sowie die notwendigen Bewerbungsinformationen finden Sie auch im Internet unter:
www.germ.uni-tuebingen.de/abteilungen/Komparatistik/index.html